Mammographie
Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, die v.a. der Früherkennung von Brustkrebs dient.
Mit Hilfe der Mammographie kann ein Tumor entdeckt werden, bevor er als Knoten tastbar ist - in einem solch frühen Stadium ist eine Heilung häufig noch möglich. Auch Vorstadien von Brustkrebs können als kleine Inseln von Kalkablagerungen mit der Mammographie gut erkannt werden.
Anlassbezogene Mammographie
Wenn Sie Beschwerden wie etwa Schmerzen in der Brust, eine unklare wiederkehrende Entzündung, Ausfluss aus der Brustwarze oder tastbare Knoten haben, kann Ihr Haus- oder Frauenarzt Sie jederzeit für eine Mammographie an uns überweisen.
Auch die Untersuchung bei erhöhtem familiären Risiko (wenn eine oder mehrere Verwandte 1. Grades im Alter unter 50 Jahren an Brustkrebs erkrankt sind) oder Kontrolluntersuchungen nach einer Brustkrebs-OP können in unserer Praxis durchgeführt werden.
Ablauf der Untersuchung
Der ideale Termin
Idealerweise sollte die Untersuchung am 7-10 Tag nach Beginn der Periode erfolgen. In dieser Phase ist die Untersuchung weniger unangenehm, da die Brust weicher ist und weniger Wassereinlagerungen hat. Dadurch ist auch die benötigte Strahlendosis geringer.
Wenn Sie jedoch Beschwerden haben oder einen Knoten getastet haben, können wir die Untersuchung selbstverständlich zeitnah in jeder Phase des Menstruationszyklus durchführen.
Falls Sie sich wegen des Termins der Untersuchung unsicher sind, fragen Sie uns – wir beraten Sie gerne.
Kosmetik vermeiden
Am Tag der Untersuchung sollten Sie auf ein Deo und das Pudern der Achselhöhle und der Brust verzichten. Bitte tragen Sie auch keine Bodylotion oder sonstige Cremes auf.
Wir führen in der Regel eine körperliche Untersuchung durch (die Brust wird vom untersuchenden Arzt getastet) und bei Bedarf eine ergänzende Ultraschall-Untersuchung der Brust.
Der vorläufige Befund wird Ihnen sofort mündlich mitgeteilt. Für den endgültigen Befund werden die Aufnahmen getrennt von 2 erfahrenen, speziell trainierten Radiologen unserer Praxis befundet. Durch die Doppelbefundung erhöht sich die Sicherheit einer korrekten Diagnose. Der endgültige Befund wird Ihrem überweisenden Arzt zugeschickt.
Falls die Untersuchung einen verdächtigen Befund ergibt, kann nach Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt innerhalb kürzester Zeit entweder in unserer Praxis oder in der Gynäkologischen Klinik des Krankenhauses Schwetzingen eine sonographisch gesteuerte Gewebeprobe erfolgen.
Bestätigt die Gewebeprobe den Krebs-Verdacht, können selbstverständlich alle weiteren nötigen Untersuchungen zur Vorbereitung einer OP und zur Festlegung der weiteren Behandlung zeitnah bei uns erfolgen.
Häufige Fragen
Die Menge der benötigten Strahlung ist von der Größe und Beschaffenheit der Brust abhängig. Da die Brust aus Weichteilgeweben mit ähnlicher Dichte besteht (Drüsengewebe, Fettgewebe, Bindegewebe) muss zur Bilderstellung eine andere Strahlung verwendet werden als bei Aufnahmen von Knochen – sogenannte weiche Strahlung mit einer Energie von 25-35 keV.
Bei 2 Aufnahmen wird bei einer durchschnittlich großen Brust eine Dosis von 2 bis 2,5 mGy appliziert. Große Studien in Nordamerika, den skandinavischen Ländern und den Niederlanden haben gezeigt, dass durch regelmäßige Mammographien die Sterblichkeitsrate infolge von Brustkrebs um etwa 30% gesenkt werden konnte. Dahingegen erhöht sich durch die Strahlenexposition bei wiederholten Untersuchungen das „Risiko“ einer Brustkrebserkrankung von 10% auf 10,2%.
Somit ist der Nutzen der Untersuchung deutlich größer als das Risiko der - sehr geringen - Strahlenexposition.
Für diese ganzheitliche Untersuchung der Brust in unserem Brustzentrum benötigen Sie im Gegensatz zum Screening stets eine Überweisung durch Ihren Haus- oder Frauenarzt.
Als Privatpatientin benötigen Sie keine Überweisung.
Eine Kontrastmittelgabe ist für die Mammographie nicht notwendig.
Bei Sekretion aus der Brustwarze (Ausfluss) kann eine Spezialuntersuchung, die „Galaktographie“ durchgeführt werden, welche die Gabe eines Kontrastmittels erfordert.
Die Mammographie wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren seit einigen Jahren als Reihenuntersuchung in 2-jährigen Abstand angeboten. Diese Maßnahme wird Screening genannt und in speziellen Einrichtungen durchgeführt. Da es sich beim Screening um eine Reihenuntersuchung handelt, erfolgt kein Arztgespräch und auch keine körperliche Untersuchung durch einen Arzt.
Nachdem die Aufnahmen angefertigt sind, werden sie innerhalb von 6 Wochen von 2 Ärzten befundet, das Ergebnis erhält die Frau mit der Post. Frauen, die für das Screening infrage kommen, bekommen regelmäßig Einladungen für die Untersuchung.
In unserer Praxis werden jedoch keine Mammographie-Aufnahmen im Rahmen des Screenings durchgeführt.
Die Mammographie ist ein sicheres Verfahren zur Erkennung von Brustkrebs. Allerdings hängt die Aussagefähigkeit der Aufnahmen stark von der Beschaffenheit des Drüsengewebes ab. Insbesondere bei jungen Frauen (unter 40), jedoch auch im höheren Alter, kann das Gewebe sehr dicht sein und dadurch die Beurteilbarkeit der Mammographie mindern. In einem solchen Fall können ergänzende Untersuchungen wie die Mamma-Sonographie oder eine Mamma-MRT nötig sein.
Zertifiziertes Brustzentrum
Seit 2009 ist unsere Praxis im Rahmen der TÜV-Zertifizierung der GRN-Kliniken Schwetzingen / Sinsheim zum Brustzentrum als radiologischer Partner mitzertifiziert.
Diese Zertifizierung garantiert Ihnen:
- Hohe Qualifikation des technischen Personals (MTRAs - Medizinisch technische Radiologieassistenten) und des befundenden Arztes
- Speziell geschulte Ärzte und Assistenten für die Durchführung der Mammographie
- Hochwertige technische Ausstattung
- Kontinuierliche Qualitätskontrollen
Weitere Untersuchungsmethoden
Mamma-MRT
Die Mamma-MRT ist die Untersuchung der Brust mittels Magnetresonanztomographie. Aufgrund der technischen Fortschritte der Geräte und Spulen ist die MRT der Brust ein sehr sicheres Verfahren zum Nachweis oder Ausschluss von Brustkrebs geworden.
Die Mamma-MRT ist zur Zeit das aufwendigste und teuerste bildgebende Verfahren zur Brustuntersuchung. Daher muss die Indikation sorgfältig gestellt werden.
Untersuchung
Am sinnvollsten ist es, die MRT-Untersuchung am 5. bis 7. Tag nach Beginn der Periode durchzuführen. In dieser Zeit ist das Brustdrüsengewebe weniger durchblutet und die Aufnahmen besser beurteilbar.
Vor der Untersuchung wird eine Verweilkanüle in eine Armvene gelegt. Die Untersuchung erfolgt mit Hilfe einer speziellen „Mamma-Spule“. Die Brüste werden in Bauchlage in dieser Spule gelagert. Es werden zunächst Aufnahmen ohne Kontrastmittel angefertigt. Danach erfolgen mehrfach wiederholte Aufnahmen nach Kontrastmittelgabe – eine „dynamische Untersuchung“. Anhand dieser Aufnahmen kann im Falle eines Knotens analysiert werden wie kräftig seine Durchblutung ist.
Nachdem die Erstellung der Aufnahmen beendet ist (meistens nach etwa 30 Minuten), werden sie mittels eines speziell dafür entwickelten Computerprogramms nachbearbeitet und analysiert.
Die Hauptindikationen (als Kassenleistungen anerkannt) sind:
- Ausschluss eines erneuten Tumors nach Operation von Brustkrebs, wenn in der Mammographie und Sonographie ein unklarer Befund vorliegt oder wenn diese Untersuchungen nicht ausreichend gut beurteilbar sind. Die Untersuchung darf frühestens 6 Monate nach OP oder 12 Monate nach erfolgter Strahlentherapie erfolgen.
- Zur Primärtumorsuche bei gesicherten Lymphknotenmetastasen in der Achselhöhle, wenn ein Tumor mittels Mammographie und Ultraschall nicht zu erkennen ist.
Sinnvolle Indikationen, welche jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt werden, sind:
- Vor der OP bei histologisch nachgewiesenem Brustkrebs und Verdacht auf multifokalem (mehrere Knoten in einem Quadranten der Brust) oder multizentrischen Karzinom (mehrere weit voneinander entfernte Knoten).
- Vor der OP bei einer bestimmten Unterart von Brustkrebs, das invasive lobuläre Karzinom. Diese Art ist mit den anderen bildgebenden Verfahren häufig nicht ausreichend gut darstellbar.
- Als Verlaufskontrolle bei präoperativer Chemotherapie großer Tumore zur Feststellung des Erfolgs der medikamentösen Behandlung
- Frauen mit mammographisch und sonographisch nicht oder eingeschränkt zu beurteilender Brust
- Nach Brustvergrößerungs-OP mit Silikonimplantaten im Rahmen der Vorsorge oder bei Verdacht auf Implantatruptur.
In einigen Fällen ist eine individuelle Kostenübernahme seitens gesetzlicher Krankenkassen möglich.
Bei der Beantragung sind wir Ihnen gerne behilflich.
3D-Mammographie
Tomosynthese
Die 3D-Mammographie ist eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Mammographie und liefert dreidimensionale Bilder der Brust.
Dafür schwenkt die Röntgenröhre um die Brust und nimmt dabei eine Serie von dünnen Schichtaufnahmen auf. Besonders Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe profitieren von dieser Untersuchung, da Tumore mit diesen Aufnahmen besser entdeckt werden können.
Mamma-Sonographie
Die Mamma-Sonographie wird als ergänzende Untersuchung zur Mammographie durchgeführt, wenn das Drüsengewebe aufgrund der hohen Dichte mammographisch nicht ausreichend beurteilt werden kann oder um bei einem Knoten weitere Informationen zu gewinnen.
Bei sehr jungen Patientinnen unter 35 Jahren wird im Falle von Beschwerden oder eines Tastbefundes in der Regel zunächst die Sonographie durchgeführt, um eine unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden.
Bei einem abklärungsbedürftigen Knoten kann sehr oft mit geringem Aufwand eine sonographisch gesteuerte Gewebeentnahme (Biopsie) erfolgen.
Mamma-Biopsie
Falls bei einer Mammographie oder Mamma-Sonographie ein verdächtiger Befund erhoben wurde, und dieser in der Sonographie (also mit Ultraschall) sichtbar ist, kann eine Ultraschall-gesteuerte Probenentnahme zur Diagnosesicherung erfolgen.
Galaktographie
Die Galaktographie ist eine Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust, bei der die Milchgänge mittels eines jodhaltigen Kontrastmittels sichtbar gemacht werden.
Drahtmarkierung
Da einige Tumore der weiblichen Brust nur in der Mammographie oder Mamma-Sonographie sichtbar, aber nicht sicher tastbar sind, wird vor einer Operation häufig eine Markierung des Tumors durchgeführt.